Keine Navigationsleiste?

KLICK HIER !

AUSSTELLUNGSBAHNEN

 

Das kleine Rauch­speiende Ungeheuer“ mit dieser Be­schreib­ung verbindet wohl jeder die Park­eisen­bahnen In Leipzig, Dresden, Stuttgart oder den vielen anderen Orten mit Bahnen dieser Art, dies ist zwar auch nicht verkehrt, jedoch stammt diese Aus­sage nicht etwa aus unserer heutigen Zeit son­dern aus dem Jahre 1925. In dieses fällt nämlich der Geburtstag der ersten deutschen Einheits-Liliput­lokomotiven. Nein, mit den Feier­lich­keiten zum 3. Oktober haben diese Loks wahr­lich nichts zu tun, vielmehr bezeichnet sie die einheitliche Bauausführung aller Loko­mo­tiv­en einer be­stimm­ten Bauserie. Doch zurück zum Eigentlichen, den Ausstellungsbahnen: Im Jahre 1925 wurden von der Münchener Lokomotivfabrik Krauss & Co. AG die ersten 3 Ein­heits – Liliput­dampf­loko­motiv­en (Fabr.-Nr. 8351; 8352 und 8353) mit ein­er Spurweite vom 381mm gebaut (die etwas eig­en­willige Spurweite erklärt sich durch ihre Herkunft England, dem Mutterland der Eisen­bahn, sie entspricht nämlich dem britischen Maß von 15 Zoll). Die Lokomotiven verkehrten gleich in ihrem ersten Jahr auf der Verkehrsausstellung im München auf einen Rundkurs mit Stumpfgleis. Vom Erfolg dieser Ausstellungsbahn inspiriert kaufte schließlich die Rhein­ische Bahn AG Düssel­dorf die gesamte An­lage auf und betrieb sie 1926 auf der GeSoLei in Düssel­dorf. An­schließ­end  wurde sie für die Internationale Presse­ausstell­ung „PRESSA“ an die Messe­ge­sell­schaft Köln verkauft, von der die Bahn wiederum nach Ende der Ausstellung von der Leipziger Firma E. Brangsch aufgekauft wurde. Diese Firma betrieb in der Folgezeit euro­paweit mehrere Ausstellungs- und Vergnügungsbahnen, u. a. in Dresden, Essen, Barcelona, Antwerpen, Stuttgart, Cork und Berlin sowie Wien (Prater) als ständige Anlage. Vermutlich sind die Loks der ersten Bauserie (heute bei den Parkeisenbahnen in Dresden und Leipzig im Einsatz) auch auf ein­ig­en dieser Bahnen im Einsatz gewesen. Während des 2. Weltkrieges war der Betrieb die­ser Bahnen nicht möglich, die 3 Loks kamen 1941 nach ihrem Einsatz auf der Strecke der Reichsgartenschau Stuttgart, auf der sie sogar noch bis 1941 in Betrieb waren, in einen Steinbruch bei Kamenz (nahe Dresden) wo man sie in einer Feldbahnwerkstatt abstellte. Nach dem Krieg erinnerte man sich wieder an die Fahrzeuge und so wurden sie durch den Nachfolger der Firma Brangsch, dem VEB Baugerätehof Leipzig - Engelsdorf  nach Leipzig zurückgeholt und instand gesetzt, (die Lokomotiven direkt vor Ort in Engelsdorf, die 12 ver­bleibenden Wagen im Wagonbau Görlitz). Es war geplant, die Fahrzeuge 1948 auf der Gartenbauausstellung in Leipzig-Markkleeberg einzusetzen. Der Einsatz scheiterte jedoch schlicht­weg an dem fehlenden Gleismaterial, sodass man sich dazu entschied, die Bahn erst 1949, dafür aber mit doppelter Steckenlänge zu er­richten. Jedoch zeichnete sich ab, dass die Ga­rten­bauausstellung für immer nach Erfurt ab­geg­eben werden würde, sodass der Aufbau der Bahn für eine nur begrenzte Zeit in keinerlei Verhältnis zu den dabei entstehenden Kosten stand. Doch endlich: 1950, anlässlich des „1. Inter­nationalen Kin­der­tages“ kamen 2 Loks und 8 Wagen auf die für nur ein Jahr geplante Kindereisenbahn in Dresden, dort verkehrten sie aber nur in den Monaten Juni und September, von Juli bis Oktober fuhren die 2 Loks auf einen Rundkurs auf der Gartenbauausstellung in Erfurt. Die schwier­ig­en Steckenverhältnisse in Erfurt er­schwer­ten die Betriebsführung jedoch merklich, dies führte auch dazu dass die Erfurter Bahn im September 1950 den Betrieb einstellte.

 

 

 

Einheitspersonenwagen der Bauserie 1925

 

 

Aber dann das Jahr 2003: Zum erstem mal in ihrer Geschichte überhaupt standen alle 3 Dampflokomotiven der 1925er Bauserie für ein Wochenende gemeinsam bei der Park­eisen­bahn Dresden unter Dampf, das war das erste mal dass die Lok der Leipziger Parkeisenbahn Ihre 2 Geschwister in Dresden nach 1950 wieder sah …

Bleibt nur zu hoffen übrig, das es auch in Zukunft noch interessierte Menschen geben wird die sich uneigennützig für dien Erhalt und die Pflege dieser kleinen technischen Meisterwerke bei den 381 mm Spur Bahnen sowie den anderen Parkeisenbahnen/Museumseisenbahnen ein­setz­en werden.

 

Dresden 2003, 2010 & 2015

 

Leipzig 2011 & 2016

 

 

 

. . . und hier einige Impressionen der Ausstellungsbahnen 1925-1939 in Deutschland . . .

 

 

München 1925

 

Düsseldorf 1926

 

 

Köln 1928

 

Dresden 1930-1937

(mit Unterbrechungen)

 

Berlin 1931-1935

(mit Unterbrechungen)

 

Essen 1938

 

Stuttgart seit 1939

(mit Unterbrechungen)

 

AUENSEEBAHN © J.Kaminski